Reisebericht einer Kenia Reise
14.07.
Heute ist es soweit: Die Safari ist zu Ende, leider viel zu schnell. Resümee: Die Big Five haben wir, bis auf das Nashorn, alle gesichtet – gar nicht so schlecht für den ersten Afrika-Urlaub!
Der Weg Richtung Mombasa führt uns über eine (perfekt augebaute Autobahn) und zum ersten Mal bekommen wir einen Eindruck vom täglichen Leben in Kenia. Bisher haben wir nur im Vorbeifahren ein paar Massai-Dörfer und Ziegenherden gesehen, jetzt wird die Gegend zusehends bevölkerter.
Wellblechhütten, Müllberge und ein über allem schwebender Gestank – je näher wir Mombasas Innenstadt kommen, umso mehr verstärkt sich der Eindruck von unglaublicher Armut. Kleine Kinder in Schuluniformen und Frauen mit schweren Lasten auf den Köpfen, zum Teil traditionell farbenfroh gekleidet, laufen durch den Matsch, denn so etwas wie Fußwege gibt es in den Randbezirken Mombasas nicht. Mitten im Dreck werden Waren aller Art verkauft, von Obst, lebenden Hühnern bis hin zu Autobatterien und Handy-Prepaid-Karten kann man so ziemlich alles erwerben. Ich bin schockiert – solches Elend wirkt im Fernsehen deutlich abstrakter, als mitten hindurch zu fahren!
Der Bus, der uns ins Hotel bringen soll, wartet auf einem großen Hof. Die Koffer werden umgeladen, wir verabschieden uns von Omar und warten, verschwitzt, müde und etwas deprimiert von den vorhergehenden Eindrücken, auf die Weiterfahrt.
Die City ist viel gepflegter, große Häuser, Kirchen und schicke Läden prägen das Stadtbild. Auch die Tusks, zwei Paar sich überkreuzende Stoßzähne aus Aluminium, eines der Wahrzeichen Mombasas, bekommen wir auf dem Weg ins Hotel zu Gesicht. Aber sobald wir die Innenstadt verlassen, sehen wir wieder den allgegenwärtigen Schmutz, die furchtbar instabil wirkenden Hütten aus Wellblech und mittendrin spielende Kinder. Wir fahren an einer Mülldeponie vorbei, der Abfall türmt sich direkt neben der Straße in haushohen Bergen und der Geruch raubt einem fast den Atem. Wie können hier nur Menschen leben, jeden Tag Tag diese Luft atmen, dabei essen, schlafen und arbeiten?
Irgendwann ist die Fähre erreicht. Mombasa liegt auf einer Halbinsel und wir setzen in südliche Richtung über. Unglaublich viele Menschen drängen sich auf das (angeblich in Dresden gebaute) große Fährschiff und wir haben in unserem Bus genügend Zeit, die anderen Passagiere zu betrachten. Es ist ein buntes Gemisch: die allgegenwärtigen Kinder in ihren Schuluniformen, Frauen in afrikanisch bunten, langen Gewändern, Muslimas in Burkas, Männer mit Fahrrädern, Schubkarren oder großen Kohlesäcken, die auf dem Rücken getragen werden – das Gewimmel schiebt sich langsam, aber geduldig die Gänge der Fähre entlang. Schließlich setzen wir über und fahren in südlicher Richtung die Küstenstraße entlang. Vom uns heiß ersehnten Indischen Ozean ist nur hin und wieder ein blauer Zipfel zu sehen und natürlich – wie konnte es anders sein – werden Hannes und ich (nach einem hoch emotionalen Abschied von Karim und Martina) als Letztes in unser Hotel gefahren.
Mombasa Bilder
Weiterlesen im Reisebericht der Kenia Safari: