Reiseberichte Venezuela

Der Süden von Venezuela: La Gran Sabana

Reisebericht Venezuela Teil 2

Ciudad Guayana/Tumeremo

Von Ciudad Guayana in die Gran Sabana
Die Gran Sabana ist eine Hochebene im Grenzeck zu Brasilien und Guyana mit fantastischen Wasserfällen und gigantischen Tafelbergen, auf deren Tafel sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt hat. Der bekannte Canaima Nationalpark, in dem sich der höchste Wasserfall der Erde befindet, ist Teil dieser Hochfläche. Somit steht die Gran Saban weitgehend unter Naturschutz, zumal der Salto Angel von der UNESCO zum Weltnaturerbe ausgerufen wurde. Ein Besuch des Canaima Camps ist nur per Kleinflugzeug möglich. Eine 3 Tagestour kostet da schon mal 300 US$ pro Person. Wer bereit ist diesen Preis zu bezahlen, kann so eine Toure ohne Probleme buchen. An allen Flughäfen sowie in Caracas als auch in Ciudad Bolivar gibt es Agenturen.

In Puerto Ordaz gelandet, fuhren die zwei mit einem Taxi zum Busbahnhof in Ciudad Guayana und von dort weiter in einem völlig überfüllten Bus (2.Kl.) nach Tumeremo. Der Preis lag bei 3.600 Bolivares pro Person. Tumeremo ist die letzte halbwegs zivilisierten Stadt auf dem Weg in die Gran Sabana. Allerdings erst am nächsten Tag, da die Brüder an diesem eine kleine Weltreise unternommen hatten. Morgens in Coro gestartet, waren sie kurz vor Sonnenuntergang in Tumeremo. Nach einer Nacht, in der sie sich als Moskitojäger behaupteten, ging es in den frühen Morgenstunden los.

El Dorado/La Gran Sabana

El Dorado Venezuela

El Dorado 😉

Der Bus Express Los Llanos fährt täglich von Caracas nach St.Elena an der Grenze zu Brasilien. Fahrtdauer je nach Regenzeit 16 Stunden. Mit dieser Gefriertruhe legten die beiden den letzten Anschnitt Strecke ihrer Tour an die brasilianische Grenze zurück. Die Überlandbusse der ersten Klasse sind standardmäßig mit Klimaanlagen ausgestattet. Der Nachteil dabei: Es gibt nur zwei Temperatur-Regulierungsstufen – AN oder AUS. Daher ist dringend zu empfehlen den Schlafsack oder eine dicke Jacke mit auf die (Bus)-Fahrt zu nehmen. Sie erreichten El Dorado. Der Legende nach gab es dort früher einen Indianerhäuptling dessen Körper komplett mit Gold überzogen gewesen sein soll. So zog es viele Pioniere nach El Dorado, in der Hoffnung, Gold und Glück zu finden. Aus der damaligen Goldgräberhochburg ist heute eine halbverlassene und heruntergekommene Ansammlung von Blech- und Bretterhütten geworden. Man liest das dort einige Verbrecher und Flüchtlinge leben sollen.

La Gran Sabana

La Gran Sabana

Ab nun war alles anders. Der Kilometerstein fing wieder bei Null an. Bis Santa Elena, dem Reiseziel dieser Tour, waren es noch 320 km. Auf dem Weg in die La Gran Sabana fuhren sie bis zum Kilometer 88 durch dichtesten Regenwald, bewältigten einen kurvenreichen Aufstieg, bevor sie die 1000 m hohe Ebene mit den ältesten Tafelbergen der Erde erblickten. Vorwiegend Steppe, überragt von zahlreichen Schlachtschiffen (den Tafelbergen) und als Lebensspender die vielleicht schönsten und einzigartigsten, zumindest höchsten Wasserfällen der Erde. Das war ihr Ziel. Die Gran Sabana, eine Welt in der andere Gesetze gelten als in den hektischen Metropolen an der Küste, eine Welt in der noch einige Weiler der indianischen Bevölkerung existieren.

Children

Children

Santa Elena/La Gran Sabana

Santa Elena ist die letzte Stadt vor der brasilianischen Grenze. Eigentlich gibt es in dem Ort nur drei Hauptstraßen voller Restaurants, kleiner Geschäfte, Touranbieter, Posadas und einigen Diamantenhändlern. Den Lebensunterhalt verdienen sich die Einheimischen mit dem Gold-Diamanten-Handel, dem Tourismus oder dem Fernverkehr.
Hier hatten sich auch ein paar Aussteiger aus Spanien, China, Deutschland und sonst wo her niedergelassen, die verschiedenste Touren anboten, z.B. nach Brasilien, zu den Wasserfällen, zu verlassenen Goldgräbern oder Trekkingtouren auf die Tafelberge. Der Preis für die Touren liegt im Schnitt bei 50 US$ pro Tag und Person. Für venezolanische Verhältnisse müssen die Touranbieter recht gut davon leben können. Wie die Geschwister aus Deutschland. Der eine Bruder, vor einigen Jahren nach St.Elena gekommen, baute sich hier eine kleine Bar auf und bot Trekkingtouren an. Der jüngere Bruder kam ein paar Mal zu Besuch, verliebte sich und blieb auch. Mittlerweile war auch voxtours dort und berichtete von der Bar Goldfinger.

Venezolaner

Venezolaner

Diese Gegend auf eigene Faust zu erkunden, ist nicht empfehlenswert, weil man einen Jeep und einen Guide braucht. Es gibt nämlich nur eine Teerstraße auf der Ebene und um zu den Wasserfällen zu gelangen, geht es über ungängige Pisten oder durch dichte Regenwälder.

Und wieder vergingen die Tage wie im Flug.

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