Reisebericht Südafrika Tag 14-15
14. Tag: Tsitsikamma-Nationalpark
Nun war es fast soweit die Gardenroute zu befahren. Auf ihrem Weg überquerten sie die 130 m tiefe Schlucht des Storms River auf der Paul Sauer Bridge. In einem einzigen 192 m langen Bogen überspannt die Brücke das Tal. Mutige wagen hier einen Bungeesprung. Nach einem kurzen Blick über die Schlucht fuhren sie durch ein riesiges Waldgebiet mit sehr alten Mammutbäumen. Bei einer Begutachtung des Forstbestandes zeigte sich die enorme Größe dieser s.g. Yellow Stone Trees. Etwas weiter der Wegstrecke suchten sich die beiden in aller Ruhe ihre Unterkunft. Und wie sich später zeigte, waren sie in einem äußerst erheiternden Ambiente gelandet. Noch früh am Tage, ca. 13:00 Uhr, unternahmen sie den ersten Ausflug in den Tsitsikamma National Park.
Der Park liegt mitten an einer sehr felsigen immergrünen Küste. Es gibt verschiedene Wanderrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Der schwierigste Pfad führt entlang der felsigen und doch sehr vegetationsreichen Küste zu einem Wasserfall, wo sich Salz- und Süßwasser vermischen. Aber nicht der Wasserfall ist das Ziel, vielmehr der Weg dorthin. Hier lernt man die wahre Kraft des Ozeans kennen.
Bevor die beiden den schwierigen Trail auf sich nahmen, machten sie einen Abstecher zur Hängebrücke im Tsitsikamma-Nationalpark. Es war eine leichte – etwa 30 min. – Wanderung. An einem schönen Rastplatz eine kleine Pause eingelegt, erspähten sie etwa 1 m vor sich eine Grüne Mamba. Vielleicht war es auch nur eine Grasschlange? Egal: Das Grün sah giftig aus. So machten sie lieber Rast auf den trockenen Felsvorsprüngen und beobachteten das rauschende Meer.
Wieder voller Tatendrang hieß es, den schwierigen Trail zu meistern. Zunächst führte sie der Trail auf einem schmalen Trampelpfand der wunderschönen Küste entlang, vorbei an wilden Proteen, Lilien und Orchideen. Kurze Wegstrecken zogen sich in den üppig grünen Wald hinein, andere wieder direkt an die Küste. Der Trail wurde im Verlauf der Wanderung zwar breiter, doch nahmen die Höhenunterschiede zu. Irgendwann ging es dann nur noch über die Felsen direkt am Wasser, vorangetrieben von laut tosenden Wellen des Indischen Ozeans. Aber so beschwerlich der Weg auch war, erlebten die beiden eine einzigartige Natur, die es wohl an der ganzen südafrikanischen Küste kein zweites Mal gibt.
Den Wasserfall in sichtweite stellten sie fest, daß sie nicht die einzigen waren die den Weg auf sich genommen hatten. So suchten sie sich ein schönes Plätzen auf den Klippen, lauschten dem Ozean und ließen sich vom Wasser der aufpeitschenden Wellen erfrischen. Der Rückweg wurde dank der aufkommenden Flut noch ein wenig facettenreicher. Aber mit weichen und nassen Knien erreichten sie pünktlich zum Sundowner das Park-Cottage.
Ausgebrannt kehrten die beiden ins Guesthouse The Armagh zurück. Dort erwartete die Wanderer eine sehr erbauende Präsentation des Abendessens. Mit ihnen waren drei Südafrikaner die einzigen Gäste und der Koch (zugleich Hausherr) schwang den Löffel und erzählte belustigend seine Geschichten. Die Runde löste sich erst spät in die Nacht auf.
15. Tag: Gardenroute
Nach dem Frühstück verabschiedeten sich alle voneinander und die zwei begaben sich auf die R102. Dies ist dann auch der schönste Teil der Gardenroute: Eine enge Serpentinenstraße durchzieht die unvergleichbare Pflanzenwelt. Zahlreiche Aussichtspunkte ermöglichen einen herrlichen Rundumblick, so z.B. auf die Lagune von Plettenberg Bay. Sie blieben in Plettenberg Bay (die Unterkunft), in der Hoffnung am nächsten Morgen in der Lagune in Nature’s Valley baden zu können. Leider spielte das Wetter nicht mit.