Reisebericht Südafrika Tag 11-13
11./12. Tag: Transkei
Es bestand Unklarheit darüber, ob die beiden die Transkei in einem Ritt durchfahren würden. Geraten wurde es ihnen. Besser noch, man umfährt das Gebiet weiträumig. Doch ein Umweg von etwa 2000 km (über Lesotho) kam für die beiden Reisenden nicht in Frage. Schlussendlich verließen sie nach dem Frühstück Umhlanga. Und so kam es, dass sie am Tag 11 und 12 ihrer Reise die Wildcoast erleben durften.
Auf der Schnellstraße N2 Richtung Westen. Wie eintönig! Man beschloß kurzer Hand nach Port St. John’s an die Küste zu fahren. Und ein weiteres Mal überrascht von den Straßenverhältnissen im Land (juster Wechsel von fahrbarer Teerstraße in grobkörnige Staubpiste), dauerte es geschlagene 2 Stunden die 60 km nach Port St. Jones zu bewältigen.
Doch die Landschaft fernab der Schnellstraße entschädigte für die lange Fahrzeit. Je näher sie Port St. John’s kamen, desto grüner wurde die Vegetation.
In der tropisch grünen Küstenortschaft mit seinen etwa 3000 Einwohnern angekommen, schlenderten die beiden ein wenig herum, genossen die fantastische Lagune und wohnten einer südafrikanischen Hochzeit bei.
Berauscht und alle vormaligen Sorgen vergessen, entschieden sie sich noch ca. 100 km weiter zu fahren, um in Coffee Bay zu übernachten. Es war taghell. Die Dunkelheit würde erst in gut 5 Stunden hereinbrechen.
Doch alles kam ein wenig anders.
Die 5 Stunden wären wahrlich viel Zeit gewesen. Viel Zeit – wenn sie sich nicht verfahren hätten; wenn sie nicht einem mitten auf der Straße stehenden, alle Türen offenen und völlig zerschossenen Auto hätten ausweichen müssen; ja wenn sie nicht noch versucht hätten, 4 weißen Südafrikanern, die mit ihrem Auto von der Straße abgekommen und einen 10 m tiefen Abhang runtergestürzt waren, zu helfen.
Es war also doch dunkel, als die zwei in Coffee Bay ankamen.
In Coffee Bay sollte es laut Reiseführer zwei kleine Hotels geben. Eines, das Hotel Ocean View, war völlig ausgebucht und das andere war abgebrannt. Na toll! Aber es gab ja noch den Backpacker. Für 30 SA Rand bot dieser Quartier. Ein geräumiger Sechs-Bett-Bungalow, dessen Fensterscheiben zerbrochen waren und dessen Tür nicht zu verschließen ging. Doch nach ihren heutigen Erlebnissen war ihnen auch das egal und so nahmen sie ihr Abendessen neben einem gut bestückten Bananenbaum ein. Im Hochgenuß dieser kleinen Früchte hörten sie auf einmal aus nächster Nähe Schreie – und Schüsse – und so kam es, daß sie ihr Mahl in ihrer „sicheren“ Hütte fortsetzten.
Nach einer unruhigen Nacht fuhren sie am nächsten Morgen in aller Frühe und mit vollgetanktem Auto weiter. Das der Wagen immer voll getankt ist, sollte stets bedacht werden! Man weiß nie, wann die nächste Tankstelle angesteuert werden kann.
Was hier beschrieben wird, sind nur unsere persönlichen Erlebnisse. Es soll keine Negativwerbung der Wildcoast sein. Es war einfach der falsche Ort zur falschen Zeit.
Nachmittags erreichten die beiden die „Farm of Good Hope“, nahe Addo. Nach einer herzlichen Begrüßung führte Johnny, der Hausherr, durch das Farmhaus und erzählte eine Menge über die Farm und deren Geschichte. So auch, dass sein Großvater den ersten Spatenstich auf der Farm machte und seinerzeit in einem Zelt lebte. Sie sprachen noch bis in die späten Abendstunden über Gott und die Welt.
13. Tag: Addo Elephant Park
Der nächste Morgen begann so wie der Abend zuvor endete. Der Informationsfluss war enorm. Sie blieben zwei Nächte auf der Gästefarm von John und Jannine, welche unweit des Addo Elephant Parks liegt.
Auf einer Pirschfahrt sahen sie jede Menge Tiere, hauptsächlich natürlich Elefanten. Einer der Dickhäuter war recht neugierig und wollte mal gucken kommen, wer die Eindringlinge da überhaupt sind. Kurs nehmend kam der Elefant bis auf zwei Meter heran. Na nu aber schnell weg. Gedacht getan, der kleine Toyota machte sich aus dem Staub. Zurück im Parkcamp buchten die zwei ihre vorerst letzte Safari, eine Nachtsafari. Es sollte eigentlich das Highlight ihrer Tierbeobachtungen werden, aber leider hatten sie nicht so viel Glück.
Nach der kalten und erfolglosen Nachtsafari organisierten John und Jannine ein nettes Abendessen für alle. Normalerweise waren um diese Uhrzeit alle Restaurants geschlossen. Bei Kerzenschein und angenehmer Musik wurde ein lecker 3 Gängemenü aufgefahren. Es gab unter anderem Bobotie, ein Hackfleischauflauf mit Curry und Rosinen (eine Spezialität der Malaien der Kap-Provinz). Am nächsten Tag wartete schon die Gardenroute auf sie…